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Waldschädlinge...

Wald- und Forstschädlinge

Wald- oder Forstschädlinge nennt man alle Arten von Tieren und Pflanzen, die in Wäldern das Wachstum oder die Gesundheit des Baumbestandes negativ beeinflussen. Darunter fallen Schadinsekten wie Borkenkäfer, Pilze, Mäuse und das Wild, das die Rinde der Bäume beschädigt. Der bekannteste Schädling ist der Borkenkäfer. Hier vor allem der Fichtenborkenkäfer, der wegen des typischen Fraßbildes seiner Larven auch als "Buchdrucker" bezeichnet wird.

Neben dem Borkenkäfer gibt es noch eine große Anzahl anderer Tiere, die dann, wenn die Umstände ihrer Vermehrung förderlich sind, z.B. günstiges Wetter, das Fehlen von Feinden, Monokulturen etc., massenweise auftreten und große Schäden im Wald anrichten können. Hierzu gehören zum Beispiel die Raupen verschiedener Schmetterlingsarten, denen die jungen Knospen und Blätter als Nahrung dienen. 

Allein auf die Eiche stürzen sich fast 300 Falterarten, wie etwa der Eichenwickler, der Eichenkarmin oder der Gemeine Eichenwaldspanner.

Vögel verhindern das massenweise Auftreten von Waldschädlingen dagegen nur in eher begrenztem Umfang.

Neben Insekten treten auch Viren, Bakterien und Mikroorganismen als Schädlinge auf.

Bei einem zu hohen Wildbestand können sich Rehe und Hirsche ebenfalls zu Waldschädlingen entwickeln, indem sie die Triebe der jungen Bäume abfressen und so eine natürliche Verjüngung des Waldes verhindern.

Die Einordnung einer Art in eine Kategorie „Schädling“ ist ökologisch nicht korrekt, wird aus Gründen der praktischen Handhabung jedoch in der Praxis häufig vorgenommen.

Borkenkäfer

Von den in unseren Breiten bekannten 77 Borkenkäferarten wird der an Fichte vorkommende Buchdrucker wegen seiner waldvernichtenden Wirkung von Forstleuten, Waldbauern und Waldschützern am meisten gefürchtet. Der deutsche Name des fünf Millimeter kleinen Käfers stammt von den Larvengängen, deren Aufsicht geschnittenen Buchstaben ähnelt. Die Käfer und dessen Larven leben verborgen in und unter der Rinde. Bei starkem, stammumfassenden Befall vernichten diese das Wachstumsgewebe (Kambium) und die Rinde der Fichten, welche dadurch unweigerlich dem Tode geweiht sind. Da die Borke daraufhin abblättert, sind solche Bäume schon von weitem an dem nun frei gewordenen hellen Holz des Stammes zu erkennen. Erstaunlicherweise bleiben die Kronen dieser Fichten noch einige Wochen grün, bis schließlich dann die Nadeln vertrocknen. Denn Buchdrucker schädigen ausschließlich die Rinde und verschonen das für den Wasser- und Nährstofftransport verantwortliche Holz. Erst wenn die Wurzeln, wegen der innerhalb der Rinde unterbrochenen Traubenzuckerversorgung aus den Kronen, ihre Wasser- und Nährstoffaufnahmefunktion eingebüßt haben, zeigt sich der Schaden auch an den Nadeln. Der Baum stirbt ab.

Buchdrucker gehören zu der Gruppe von Insekten, die ständig zu Übervermehrungen neigen. So nutzen diese unbarmherzig trockenwarme Witterungssituationen, bei vorhandenem Brutraumangebot sehr effizient für schlagartig einsetzende Massenvermehrungen aus. Die Länge der Vegetationsperiode entscheidet darüber, ob zwei oder drei Generationen hervorgebracht werden können – mit fatalen Folgen: Ein weiblicher Buchdrucker legt im Frühjahr bis zu 100 Eier ab. Unter idealen Bedingungen könnten sich dann daraus in zwei Generationen und Geschwisterbruten ca. 7.500 und in drei Generationen mehr als 450.000 Nachkommen entwickeln.  

Maikäfer

Der Maikäfer liegt auf der Bekanntheitsskala der Insekten ganz weit vorn. Weniger bekannt ist, dass Waldmaikäfer für Wälder zur Plage werden können. In manchen Jahren sind die rot-braunen Käfer in der Abenddämmerung in riesigen Schwärmen unterwegs und lassen kahlgefressene Laubwälder zurück.

Gesunde Eichen, Buchen oder Ahorne überstehen meist den Käferbefall, allerdings sind sie dann in ihrer Abwehrkraft gegen andere Schädlinge deutlich geschwächt. 

Für den Wald besonders gefährlich werden die im sandigen Waldboden lebenden Käferlarven, auch Engerlinge genannt. Da sie sich überwiegend von den feinen Baumwurzeln ernähren, richten sie an der Waldverjüngung enorme Schäden an. Früher kam es in Zyklen von drei bis sechs Jahren zu einer großen „Käferkrabbelei“. Der Klimawandel scheint die Entwicklungsdauer einiger Käferpopulationen zu verkürzen. Experten befürchten daher, dass dies zu jährlichen Fraßschäden an Blättern und Baumwurzeln führen kann. 

Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner kommt an allen Eichen-Arten vor. Er bevorzugt warm-trockene Regionen, das heißt lichte Eichenwälder, Waldränder und Einzelbäume. In Trockenjahren kann es auch zu Massenvermehrungen kommen.

Eine Bekämpfung war früher nicht notwendig. Seit 1995 ist jedoch eine starke Zunahme dieses früher seltenen Schmetterlings in zahlreichen Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Brandenburg und NRW) zu verzeichnen. 

Neben den Fraßschäden liegt die eigentliche Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners in den gesundheitlichen Auswirkungen der Raupenhaare auf den Menschen. Die Haare der Raupen führen beim Menschen zu Allergien. Gesundheitliche Beschwerden durch den Eichenprozessionsspinner können während des gesamten Jahres entstehen. 

Für den Menschen gefährlich sind die Haare des 3. Larvenstadiums des Eichenprozessionsspinners, also im Mai und Juni. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue toxische Reaktionen aus. Die fast unsichtbaren Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Sie können Knötchen, Quaddeln und eine Hautentzündung verursachen.

Die Hautreaktionen halten (unbehandelt) oft ein bis zwei Wochen an. Meist sind alle Hautbereiche betroffen, welche nicht bedeckt waren. 

Die Haut- und Schleimhauterscheinungen können mit Kortisolpräparaten behandelt werden. Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis bis hin zu Asthma führen. Hier wären Kortisonsprays und Sprays mit Bronchien-erweiternden Mitteln erforderlich. 

Selten ist eine stationäre Behandlung notwendig.

Begleitend treten Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auf. In Einzelfällen neigen überempfindliche Personen zu allergischen Schockreaktionen.

Weitere Waldschädlinge

Eichenprachtkäfer sind eher einem kleinen Kreis von Spezialisten bekannt. Als „Sekundärschädlinge“ suchen sich die attraktiven, metallisch glänzenden Käfer gerne kranke und schwache Wirtsbäume aus. Vom Klimawandel gestresste Bäume gibt es mittlerweile in den deutschen Wäldern genügend. Darüberhinaus bringen milde Winter und warme Sommer auch die Vermehrung des Käfers richtig in Schwung.

Seit Mitte der 90er Jahre richten die Prachtkäfer in Eichenwäldern vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erhebliche Schäden an. In der Kambialschicht zwischen Holz und Rinde legen die Larven ihre zick-zackförmigen Fraßgänge an, was zur Unterbrechung der Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes führt. Bereits wenige Käferlarven reichen aus, um Teile der Baumkrone oder sogar eine stolze Eiche zum Absterben zu bringen. Auch Buchen und Kiefern werden mittlerweile verstärkt von „ihren“ speziellen Prachtkäferarten heimgesucht. 

Brennholz-Hefner

Inhaber: Ralf Hefner

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